Only One Night – Best-of Italo Disco
by mykx
Na? Eurodance verarbeitet? Dann lehnen Sie sich zurück und tauchen sie ein in eine Welt voller Sommernächte, Grillenzirpen und schwüler Romantik. Ach, und die Welt von sinnlosen Texten, vorgetragen in gebrochenem Englisch.
Denken Sie zurück an die Zeit, als man aus dem Italienurlaub nach Hause kam und noch die schüchternen Küsse von Maurizio oder Valentina auf den Lippen spürte. Und man würde sich schreiben, ganz bestimmt, und für immer zusammen sein.
That said: ARE YOU READY FOR THE SOUND OF ITALO DISCO?
Ich sage es vorweg: Eine Italo Top-25 war ein schier unmögliches Unterfangen. Diese Musik liegt sehr nahe an meinem Herzen und es mussten einige schwierige Entscheidungen getroffen werden.
Fangen wir daher mal mit einem Stück an, dass es nicht in die Liste geschafft hat:
Tarzan Boy (1985) von Baltimora.
Italo Disco war ja ein seltsamer Schmelztigel von Synthpop, Disco, Electro und auch High-Energy. Oft mit diesem gewissen Etwas an Sentimentalität.
Da eine Top-25 hier mal wieder unmöglich war, habe ich eine Top-50 zusammengestellt. Aber keine Angst, wir wollen ja alle auch noch Tatort gucken, daher werde ich die Top-35 im folgenden Vorstellen. Die Plätze 36-50 folgen zunächst unkommentiert, für die wahren Liebhaber.
Wie gesagt, der ein oder andere wird sein Lieblingsstück vermissen. Kein Baltimora, kein Righeira, kein Vamos a la Playa. Und Sabrina schon gar nicht.
Andererseits wird ein wahrer Kenner sich vermutlich über die Platzierung des ein oder anderen Klassikers wundern, aber: mein Spiel, meine Regeln.
Los geht’s aber mit Platz 51, weil ich mich verzählt habe…
51. Hypnosis – End Title (Blade Runner) (1983)
50. Los Angeles T.F. – Magical Body (1983)
49. Casco – Cybernetic Love (1983)
48. Eddy Huntington – Meet My Friend (1987)
47. Roy – Destiny Time (1985)
46. Syrian – Ninja Warrior (2013)
45. Lime – Angel Eyes (1983)
44. Kendal – Intacto (2020)
43. Spy 71 – Take Me… Mr. Love (1987)
42. Hypnotic Samba – Hypnotic Samba (1984)
41. Mr. Flagio – Take a Chance (1983)
40. R. Bais – Dial My Number (1985)
39. Laser Dance – Power Run (1987)
38. Squash Gang – I Want an Illusion (1986)
37. Sun La Shan – Catch (1982)
36. Topo & Roby – Under the Ice (1984)
35. Doctor’s Cat – Feel the Drive (1983)
Steigen wir mal mit einem absoluten Klassiker ein. Schön pluckernder Electrobass, schöne Synth-Teppiche und Disco-inspired Gesang. Und Kraftwerk haben die Kollegen auch gehört.
Ein Project des Teams Aldo Martinelli, Fabrizio Gatto und Simona Zanini, die auch hinter TOPO & ROBY und CAT GANG mit ihrem Jethro Tull (!!!) Italo-Cover stecken.
34. The Hurricanes – Only One Night (1988)
Hört man eigentlich direkt, dass da Tess, aka Fancy, hintersteckt. Ist ja quasi LADY OF ICE 2.0…
Hat alles, den herumoktavierenden Blubberbass, die Synth-Stabs, die Melancholie. Von mir aus auch den Schmalz. Aber Schmalz ist nur das Wissen der Melancholiker…
Für diesen Thread werden mich nur Gott und der @RuedigerWww richten…
33. Italove – Hold the Line (2019)
Und schon sind wir im Hier und Jetzt angekommen. Denn Italo wird ja immer noch gemacht. Sei es als Referenz in Techno oder Electro, ganz ganz selten auch im EBM (siehe Platz 46). Und ZYX haut ja immer noch regelmässig die ”Italo Disco New Generation” Compilations raus.
Und die alten Helden touren nach wie vor vor allem durch Russland, Polen, Schweden. Quasi die Sequencer-Variante der Zombie Apocalypse.
Dieser Track von Italove klingt tatsächlich wie frisch aus dem Jahr ’85 ins Jetzt gebeamt. Unglaublich catchy und immer irgendwie mit einem weinenden und einem weinenden Auge.
Ich glaube an Italo mag ich vor allem die (gar nicht mal so) unterschwellige Melancholie. Da ist das ”nichts ist für immer” direkt mit einprogrammiert. Das Wissen, dass jeder Sommer unweigerlich endet.
Und wenn der Refrain am Ende noch mal hoch-transponiert wird, gibt es kein Halten mehr…
32. ‘Lectric Workers – Robot is Systematic (1982)
Noch so ein absoluter Klassiker. Atmet noch deutlich Disco-Luft. Aber am Ende taucht es trotzdem in einem Thread mit TARZAN BOY auf… ??♂️
Das war zu Electroclash Zeiten auch einer der ersten Tracks, die mit frischen Remixen wieder rauskamen. Seinerzeit auf Lasergun, im Jahr 2001.
Das Original erschien auf Discomagic, einem der, oder dem, grössten Italo Disco Label. 1997 wurde der ganze Katalog dann an den Godfather of Italo Bernhard Mikulski verkauft.
Ob wir ohne Mikulski, seinem Vertrieb und seinenm Label ZYX heute immer noch über Italo in dieser Form reden würden…
Vom selben Produzenten-Team gibt es auch noch eine etwas roughere Version unter dem Namen ”Message From Future”
Und PS: ZYX, mykx… you get it…
31. Klapto – Mister Game (1983)
Wenn man mit der Droge Italo Disco anfängt, dann trifft man vielleicht zunächst auf die Den Harrows, Albert Ones und wie sie alle heissen.
Wenn es dann aber tiefer geht, dann kommen Doctor’s Cat, ‘Lectric Workers, Casco, oder eben auch Klapto. Das sind dann weniger die grossen Gesten, mehr so die synthetisch vor sich hin schnurrenden Bässe, aber eben auch immer mit diesen typischen Italo-Synths…
Ach es ist alles so schön cheesy und dabei so unironisch schön ernst. Da haben ”No Future” und ”Dance Like There’s No Tomorrow” ein Kind auf dem Dancefloor gezeugt…
30. Trilogy – Black Devil (1986)
Trilogy war ein Projekt von Sergio Bonzanni, der auch für P. Lion und Scotch geschrieben hat.
Es gab nur dieses eine Release und irgendwie war Italo ja auch Punk. Links und rechts wurden Platten mit geringstem Budget und billigster Technik veröffentlicht. Es gibt da so unfassbar viel, von dem noch nie ein Mensch gehört hat.
Schön kratzige Vocals und der Refrain rockt schon ordentlich…
Es gibt hier übrigens vor allem Maxi-Versionen zu hören, weil es a) nicht alles als Single gab und b) Italo auf 7″ keinen Sinn macht…
29. Capricorn – I Need Love (1982)
Ein Projekt von Claudio Simonetti, den man vor allem von GOBLIN kennt, die in den 70ern die visonären Soundtracks für Filme wie Profondo Rosso und Suspiria aufgenommen habe.
Man munkelt, dass das Ding seinerzeit in Detroit ein grosser Hit war. Wie sagt man so schön auf Promo-Beipackzetteln: ”Early support by Jeff Mills”…
28. Pineapples – Come on Closer (1983)
Und hier mal ein absoluter Geheimtipp. Das einzige Releases des Labels und des Projekts.
Dass sich in den early 80s Disco, Italo, Techno, House und Electro munter gegenseitig befruchtet haben, zeigt sich ja daran, dass dieses Teil als Klassiker des frühen Chicago House gilt. Mittlerweile völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten…
Komme mir gerade vor wie der DJ, der mit krassem Underground-Scheiss den Dancefloor leer spielt. Aber ich bin ja im Dienst der Sache unterwegs…
27. Tapps – My Forbidden Lover (1983)
Hier hört man, dass da jemand Bobby Orlando gehört hat. Aber die Flirts sind ja auch cool. Italo Disco aus Toronto, was es nicht alles gibt. Geiler Refrain. ?
26. Kano – Ikeya Seki (1983)
Hier mal wieder ein Act den man zumindest dem Namen nach kennen könnte, allerdings nicht der grosse Hit ”Another Life” (ich könnte es mir ja auch einfach machen).
Kano’s ”Another Life” habe ich damals bei meiner Tante im Plattenregal zwischen 12″s von den Scorpions und Ms ”Pop Muzik” entdeckt und das Teil hat mich regelrecht weggeblasen.
Der Track hier ist die B-Seite von ”I Need Love” und ist schon arg von den Soundtracks von John Carpenter inspiriert.
Kano ist übrigens nicht der Name des Sängers, sondern des Projekts. Der Sänger heisst Glen White. Allerdings singt er hier gar nicht, also egal…
Ja, Den Harrow kommt noch. Bitte bewahren sie Ruhe.
Oder heisst es der Harrow..!?
25. Elvin – You Set My Heart on Fire (1986)
Und nochmal Fancy. Oder Tess. Oder Paul Mc Douglas. Ich zitiere mal von Discogs ”Paul Mc Douglas is an 80s German Italo Dance studio project with Elvin (Alfons Weindorf) as performer and Tess (aka Fancy / Manfred Alois Segieth) as producer”.
An A.k.a. inside an alias inside a pseudonym. Das ist Pseudonym-Inception.
Dieses Italo-Juwel mit dem Hands-Up Refrain verbirgt sich auf der B-Seite eines Releases mit den Namen ”Luggi, Luggi, Ludwig”. Dabei handelt es sich um den vermutlich schlechtesten Falco/Amadeus Ripoff aller Zeiten.
Weiss der Herrgott, wie diese beiden Lieder auf ein und derselben Platte gelandet sind…
24. Fred Ventura – The Years Go By (1985)
Fred Ventura ist vermutlich DIE Italo-Stimme schlechthin. Und auch heute immer noch gut im Geschäft und auch im Underground gut angesehen, dank seiner Collaborations mit I-F und Alden Tyrell im Clone Umfeld…
Das ist schon recht klassischer Italo.
23. Klein & MBO – Dirty Talk / European Connection (1982)
Das hier ist vermutlich der einflussreichste Italo-Track überhaupt. Erschaffen von Mario Boncaldo und Tony Carrasco bot er die Vorlage für New Orders Klassiker ”Blue Monday”.
Die Pet Shop Boys hatte es auf ihrer Back to Mine compilation, Timbaland hat’s gesampelt. Was will man mehr. Als der Track rauskam hat er die Dancefloors aller House-Clubs zerstört.
Bester YouTube-Kommentar ”my girl laughed jus da same & twice as long wen she found out I bought 2XL condoms”.
Und der alte Technoclub-Bomber Talla 2XLC hat es mit MOSKWA TV auch nochmal verwurstet…
22. Ghecko – Firelight (1984)
Noch so ein obskurer One-Off, der eigentlich alles hat – die Tom-Rolls, die Synths. Vermutlich ist das englisch nicht schlecht genug für einen Hit…
21. Torrevado – Living in the Shuttle (1985)
Diese schmachtenden Strings, bis das ganze dann in einen rockigen Refrain mutiert…
Tatsächlich ein Track, den ich erst sehr spät entdeckt habe, der aber alle relvanten Label mitgenommen hat, Beat Box in Schweden, Max in Spanien. ZYX stieg erst drei Jahre später mit einer Remix 12″ ein.
So. Jetzt schrauben wir die Hit-Dichte mal ein wenig hoch…
Aber erst nochmal ein Ausflug in die Neuzeit.
20. Stylove – You are Bambina (2017)
Von diesen ganzen New Generation Italo Sachen halte ich mich ja überwiegend fern, weil es meist nur alter Italo in neuen Schläuchen ist. Und wie lange kann man eine tote Kuh schon melken…
Das hier ist aber ein arg authentischer Italo-Track mit allem, was man an Italo so liebt. Sofern man es denn liebt.
Als würde es Giovanni einem nach einer Korbflasche Chianti am Strand ins Ohr säuseln.
Und überhaupt, der Name ”Italo Disco”, das war ja nichts anderes als ein cleveres Marketing-Label, dass nach allgemeiner Erkenntnis Bernhard Mikulski zugeschrieben wird, der mit seinem Label ZYX viel zur Popularität des Italo Disco Sounds ausserhalb Italiens beigetragen hat.
Du hast es im Italien Urlaub gehört, kommst nach Hause und der gute Bernie hat es für dich schon auf Vinyl gepresst. Dazu noch die Italo Boot Mixes und die Italo Compilations. Da blieb kein Tanzbein trocken…
19. Savage – Don’t Cry Tonight (1983)
Kommen wir zu einem Meisterwerk des Slow Italo des Künstlers, der sich der Legende nach nach dem Comic Charakter ”Doc Savage” benannt hat. Der hatte auch mal ein Projekt zusammen mit Zucchero.
Diese mitschwingende Tragik, dass die besten Zeiten vorbei sind und es ab jetzt nicht mehr besser wird findet man ja zum Beispiel auch in Visages FADE TO GREY…
18. Paul Parker – Shot in the Night (1982)
Produziert von der Hi-Energy Legende Patrick Cowley und auf Megatone Records erschienen.
Auch die Pet Shop Boys, wie auch New Order, verdanken dem Italo Sound ja die ein oder andere Inspiration.
Ausserdem: Saxophon!!!
Diese Synths im Chorus sind schon gross…
17. Fockewulf 190 – Gitano (1984)
Bester Track von dem Projekt. Hier hört man schon, wie die Electronic Body Music mal kurz auf den Plattenteller schwappt.
Könnte man auch in nem EBM Club spielen. Naja, ich würd’s spielen. Aber dann wäre die Tanzfläche vermutlich leer…
So Freunde, ab jetzt nur noch Hits. Wie eine Freirunde auf dem Autoscooter.
16. Mike Mareen – Don’t Talk to the Snake (1987)
Der Mann der so aussieht, wie ein Zuhälter im Grossstadtrevier. Der Track ist ein Brett, der aus allen Rohren feuert…
Schön auch, dass er vor seiner Disco-Karriere deutschen Schlager gemacht hat.
15. Radiorama – Chance to Desire (1985)
Zu Radiorama habe ich ja eine ganz besondere Beziehung. Vor allem ihr Track ”Aliens” hatte es mir sehr angetan.
Ich war zu der Zeit grosser Kino-Fan. Das ging so weit, dass ich den Konfirmations-Unterricht geschwänzt habe, wenn an dem Tag eine neue Kino-Zeitschrift erschien (nicht Cinema, ich las immer zwei andere).
Irgendwann fiel mir dann am Kino ein Plakat für ”Aliens – Die Rückkehr” auf. Das Plakat hat mich so ungemein fasziniert, dass ich mir direkt die beiden Bücher (geschrieben von Alan Dean Foster) gekauft habe.
Ich war zu der Zeit 14 und der Film ab 16. Ich bin dann mit meiner Tante da rein und ich fand den Film so unfassbar grossartig, dass ich einfach alles Alien auch nur leise berührende haben musste.
Ich habe zum Beispiel auch danach alle Bücher von Alan Dean Foster gelesen (obwohl ich den ja auch schon von den BANNSÄNGER Romanen kannte), habe mir so Nietenhandschuhe, wie Vasquez sie in dem Film trug, besorgt.
Und irgendwann sah ich dann die 12″ von Radioramas ALIENS im Laden. Ich habe sofort die 12″ UND die 7″ gekauft.
Und ab da war ich auch unwiederbringlicher Radiorama-Fan. Jede Woche habe ich die Bravo gelesen und gewartet, dass da mal was über die drinsteht. Bis auf einen kleinen Vierzeiler gab es da aber nie was. FUCK BRAVO!
Na gut, aber wie hören hier jetzt nicht ”Aliens”, sondern eben ”Chance to Desire”, was eben noch besser ist.
14. Den Harrow – Broken Radio
Endlich! Der Den! Der Schönling, der damals die Unterhosen aller Jungen und Mädchen sprengte.
Unter Eingeweihten wird Den Harrow ja immer als ”Projekt” bezeichnet, weil der Gute natürlich in bester Dance-Musik Tradition nie selbst gesungen hat, oder zumindest so weit runtergemixt, dass der WIRKLICHE Sänger nicht übertönt wurde.
Zu dieser Zeit dürfte der Gesang von Tom Hooker gewesen sein. Es gibt da auch ein paar nette YouTube Videos, wo sich Stefano Zandri (der Den Harrow Darsteller) und Tom Hooker einen Schlagabtausch liefern, wer denn nun wirklich gesungen hat. Spoiler: Stefano nicht.
Wenn man ihn mal tatsächlich singen gehört hat, will man das auch gar nicht.
Mein Favorit von Den Harrow ist dieser Track, der sich auf der B-Seite der 7″, merkwürdigerweise aber nicht der 12″, ”Charleston” findet, mit schönem, an Paul Hardcastles ”19” erinnerndem Electro-Beat.
”Attention! The Invaders are coming this way. The only known weapon is to project loud dance music”
Always true.
13. Ken Laszlo – Hey Hey Guy (1984)
Memory Records, das legendäre Label von Alessandro Zanni und Stefano Cundari (Koto) hatte sie alle. Hipnosis, Koto, Cyber People aus der Space Synth Fraktion, Spagna, Brian Ice, J.D. Jaber… und eben auch Ken Laszlo.
”Hey Hey Guy” war seine erste Single und ist ein echter Italo Classic.
Ken Laszlo war auch einer der wenige Italo Künstler, die selber auf die Bühne durften und nicht durch ein Model ersetzt wurden…
12. Tom Hooker – Real Men (1985)
Die Stimme der ersten Den Harrow Tracks. Ein Italo Track über Football. Was will man mehr..!?
11. Ryvon – I’m Gonna Dance (1984)
Nochmal ein unbekanntes Teil. Eigentlich ein richtig schöner, schwermütiger Synthpop-Track, aber irre schwer zu bekommen, digital schon mal gar nicht. Kann man gut nach ”Don’t Break My Heart” spielen…
10. Camaro’s Gang – Fuerza Major (1985)
Hey! Top-10. Das ist ein Track, der alles hat, was für mich Italo ausmacht. Die Synth-Stabs, der Bass grummelt, eine simple Melodie, die ein wenig drüberen weiblichen Vocals und mit italienischem Akzent irgendwas singende Herren. I love it!
Heartbreak-Hedonism, weil du weisst, dass morgen die letzte Eisdiele schliesst. Und jedes mal ist es für immer…
9. Hugh Bullen – Alisand (1985)
Sirene und Abfahrt. Hugh Bullen war eigentlich Jazz Bassist und hat aus Gründen, die im Verborgenen bleiben müssen, diesen Italo-Überhit aufgenommen.
Kann man prima nach oder vor ”In the Night” von den Pet Shop Boys hören…
8. My Mine – Hypnotic Tango (1983)
Muss ich nix zu sagen, oder? Du hörst die Kastagnetten und weisst bescheid…
7. Charlie – Spacer Woman (1983)
Von diesem Projekt von Maurice Cavalieri and Giorgio Stefani gab es auch nur zwei 12″s. Geht mal wieder mehr in die Richtung Elektro.
Ist zu meiner aktiven Italo Zeit komplett an mir vorbeigegangen und ich habe es dann erst später entdeckt. Aber was für eine Mördernummer…
6. Miko Mission – Toc Toc Toc (1987)
Hier hatten Mauro Farina and Giuliano Crivellente ihre Hände im Spiel. Farina allein verkaufte in der Zeit bis 1991 8 Millionen Alben und erhielt 11x Gold und 3x Platin. Soll keiner sagen, dass man mit Italo nicht auch nen Haufen Kohle machen konnte.
Die grossen Hits von Miko Mission waren wohl eher ”The World is You” und ”How Old are You?”. Von letzterem gab es auch eine schaurige Version von MASTER BLASTER.
Für mich die zweitbeste Italo-Stimme überhaupt. (Die beste kommt noch).
5. Splash Band – The End (1983)
Die Splash Band war eine Bande deutscher Produzenten, die überwiegend Soundtracks von John Carpenter, aber auch Buck Rodgers und Back to the Future, nachgediscot haben.
Das 12″ Release hatte allerdings keinen Hinweis auf die Splash Band auf dem Cover. Da stand einfach John Carpenter drauf.
Es gibt ein LP ”The Music of John Carpenter”, auf der alle releavanten Film-Themen von Carpenter durchgenudelt werden. Die habe ich seinerzeit rauf unt runter gehört.
Hier wird natürlich das Thema von Carpenters Klassiker ”Assault on Precinct 13” nachgespielt. Da befindet man sich in feinster Gesellschaft, denn das haben auch schon Afrika Bambaataa und Bomb the Bass in ”Megablast” gemacht.
Geniessen sie auch das Original vom Meister selbst in einer Live-Version.
4. Escape from New York – Save Our Love (1983)
Ein nahezu unbekanntes Kleinod von vier Jungs aus New York. Das ist ja auch das tolle an Italo, dass man auch nach Jahren immer noch neues entdecken kann, weil viele Sachen einfach komplett unter dem Radar gelaufen sind.
Von den letzten drei Tracks könnte eigentlich jeder auf 1 sein. Aber es muss ja eine Reihenfolge geben…
3. Scotch – Born to Kill (1984)
Klar, hier hätten jetzt ”Disco Band”, ”Delirio Mind”, ”Money Runner”, ”Mirage” oder auch ”Penguin’s Invasion” kommen können. Aber dieses Stück ist für mich das Meisterwerk von Scotch.
Von einem der besten, wen nicht DEM besten Italo Disco Album aller Zeiten ”Evolution”. Das sind für mich die Front 242 des Italo Disco und Vince Lancini die beste Stimme in all of Italo.
Hier gibt es ein Interview mit Scotch, in denen erklärt wird, dass sie vor allem von 70s Rock beeinflusst sind. Was auch die Barclay James Harvest Cover-Version ”Loving is Easy” erklären würde. (Die wichtigen Interview-Parts sind englisch)
Bonuspunkte dafür, dass Scotch auf dem Cover zu ”Take Me Up” eine aufblasbare Challenger-Raumfähre in ihren Händen halten. Entweder war es in ”Didi, der Doppelgänger” oder ”Didi und die Rache der Enterbten”, wo Manfred Lehmann auch so ein Ding auf dem Rücken trug…
2. Koto – Visitors (1985)
Wenn ich nur noch einen Italo-Act hören dürfte, dann wären das Scotch. Wenn ich aber nur noch einen Italo-Track hören dürfte, dann wäre das dieser. Ich liebe einfach alles an dieser grandiosen Spacesynth-Hymne.
Geschrieben und produziert von Anfrando Maiola und Stefano Cundari, hat Koto mit ”Jabdah”, ”Chinese Revenge” und ”Japanese Wargames” einige Klassiker des Genres geschaffen.
Als ZYX 1989 den kompletten Katalog von Memory Records kaufte, beinhaltete das anscheinend auch die Namensrechte an KOTO. Da hat man dann mal flugs den holländischen Produzenten Michiel van der Kuy (Laserdance) gebeten, ein paar neue Koto Remixe auf den Markt zu werfen.
Wer mal Langeweile hat, spricht Maiola mal auf van der Kuy an. Naja gut, Langeweile braucht man da nicht, da wird nämlich nicht viel kommen. Mittlerweile hat er die Rechte am Namen wieder und macht… naja, irgendwas…
Hier mal ein Interview zum nachlesen.
1. Flexx – Love Theme from Flexxy-Ball (1983)
Miki Chieregato und Roberto Turatti produzieren, Fred Ventura singt. Vermutlich der perfekte Italo Song. Plingplong Intro, der Bass kommt, die Synths spielen eine Melodie, die Synth-Stabs kommen dazu, dann eine andere Melodie, das ganze von vorne und dann kommt Fred Ventura.
Perfekt wie eine Kugel Saure Sahne in der Waffel an einem heissen Sommertag…
Naja. Ich hab schon gemerkt, dass das heute nur wenige (aber gute!) Menschen interessiert hat. Es war mir aber ein persönliches Anliegen und es musste raus… Beim nächsten mal wieder irgendeine Konsenkacke… ?
Und wer jetzt irgendwie heiss auf Italo geworden ist, es gibt eine feine Doku namens ”Italo Disco Legacy”: